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Über allen Gipfeln ist Trump

Pias Potpourri vom August 2025

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Der Berg ruft – aber hätte er lieber geschwiegen. Denn nicht nur die Alpengipfel werden von Menschen in Flip-Flops heimgesucht. In diesem Monat reihte sich auch in der Weltpolitik Gipfel an Gipfel – ebenfalls mit etlichen Flops.

Und während Johann Wolfgang von Goethe noch dichtete „Über allen Gipfeln ist Ruh“, heißt es nun „Über allen Gipfeln ist Trump“. Das ist der Unterschied zwischen Dichterfürst und „Americafürst“ – oder wie immer der Slogan genau heißt.

Weil aber die ganze Welt Trump dringend braucht, ist ihm in seinem Friedensnobelpreisanwärter-Stress manchmal selbst nicht klar, wo er gerade die Welt rettet. So stiftete er nach eigenen Angaben sogar Frieden zwischen „Aserbaidschan und Albanien“ – zwei Staaten, die sich vorher nicht einmal bekriegten. Das muss ihm erst jemand nachmachen! Aber wie hätte der große Philosoph Andy Möller hier vielleicht eingeworfen: Ob Armenien oder Albanien – Hauptsache, Amerika.

Zwar bombardiert Russland trotzdem noch weiter ungestört die Ukraine, aber der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kann sich trotzdem freuen. Schließlich hat US-Vize JD Vance bei einem Gipfel sein Outfit gelobt. Das hat selbst Bundeskanzler Friedrich Merz nicht geschafft, der inmitten der europäischen Großschleimoffensive von Trump nur ein Kompliment für seine Bräune bekam. Und nicht etwa, wie es angemessener gewesen wäre, für seine Frisur. Schließlich gab das Bundeskanzleramt für Frisör und Visagisten 12 500 Euro aus. Und dieses Barbiergeld ist, anders als das Bürgergeld, offenbar an gar keine Erfolgsbedingungen geknüpft. So geht Sozialstaat!

Die Bundespolitik kann, abgesehen von einer kleinen Koalitionsklausur in Würzburg, mit solchen Gipfeln leider nicht mithalten, zumal sie im August noch größtenteils tief im Sommerloch steckte. Selbst im Bereich schwachsinnige Vorschläge – eigentlich ihre Kernkompetenz – ließ sie sich abhängen von DIW-Chef Marcel Fratzscher, der einen Zivildienst für Senioren anregte. Dabei zeigen doch gerade die Beispiele von Trump und seinem Vorgänger Joe Biden, dass sich im hohen Alter wirklich nicht jeder Dienst eignet.

Aber immerhin bleibt den Deutschen noch der Gipfel der Unverschämtheit, den der frühere Vizekanzler Robert Habeck erklomm. Er warf bei seiner Abschiedsrede dem CSU-Chef Markus Söder „fetischhaftes Wurstgefresse“ vor. Das aber muss empört zurückgewiesen werden, weil es so einfach nicht zutrifft – denn Söder isst auch Döner. Ja, er beißt eigentlich in alles, sobald sich eine Kamera auf ihn richtet, und sang jetzt sogar auf Helgoland. Wann endlich, so fragen sich seine Fans, tritt er beim Eurovision Song Contest auf, dem Gipfel der skurrilen Musik? Nach Wien, das jetzt für 2026 als Austragungsort erkoren wurde, hätte er es schließlich nicht weit. Und bestimmt beißt er an, wenn ihm dort eine mögliche Moderation mit Wurst in Aussicht gestellt wird. Er muss ja nicht gleich wissen, dass diese mit Vornamen Conchita heißt.

 
 
 

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