Pias Potpourri Mai 2023
Der Mai ist gekommen, die Deutschen fahren raus. So muss nun wohl das beliebte Volkslied lauten, denn das Deutschlandticket ist endlich gestartet.
Das Konzept, den bundesweiten Nahverkehr für 49 Euro im Monat nutzen zu können, sollte jedoch gleich erweitert werden. Mehr Tickets braucht das Land! So müsste die Politik das „Trauzeugenticket“ einführen. Wer ein bestimmtes Amt erreicht hat, darf für nur 49 Euro Bestechungsgeld so viele Mitarbeiter zu Trauzeugen machen, wie er will. Das würde Skandale wie um den Staatssekretär Patrick Graichen im Wirtschaftsministerium oder im Arbeitsministerium von Hubertus Heil vermeiden. Und es würde ein Problem lösen: Da Politiker oft keine Freunde haben, müssen sie die Trauzeugen aus dem Kollegenkreis rekrutieren. Das schafft eine neue Bedeutung für die Redewendung „Trau schau wem“
Für Mitglieder aller Parteien sollte zudem das „Karriereticket“ eingeführt werden, aber nur stornierbar und ohne Zugkraftbindung. Denn was war es für ein Akt, bis Boris Palmer bei den Grünen austrat. Nun sucht er sich nach erneutem Skandal „professionelle Hilfe“. Welche Profession er dabei meint, blieb allerdings unklar – vermutlich sind es PR-Berater.
Das Ticket für Liverpool war im Deutschlandticket nicht enthalten. Ein Vorzeichen, das hätte beachtet werden sollen! Denn im Heimatland des Pop spielte Großbritannien seine Vorzüge aus. Es kam mit dem Duo „Charles und Camilla“ bei der Krönung auf den ersten, beim ESC aber nur auf den vorletzten Platz. Sicherlich hätte es aus britischer Höflichkeit auch ganz hinten landen können. Doch auf den letzten Platz hat der NDR für Deutschland erfolgreich das Handtuch ausgelegt.
Hilfreich wäre auch das „Klebeticket“ – für 49 Euro gibt es ein Stickeralbum, in dem Bilder von allen Händen der Letzten Generation eingeklebt werden können. Das erspart diesen das Festkleben auf der Straße. Und für die Aktivisten selbst wäre noch ein Wecker enthalten. Denn sie jeden Morgen bei Razzien von Polizisten wecken zu lassen, ist für den Staat zu aufwändig.
Am wichtigsten aber wäre, ein „Umarmungsticket“ einzuführen – 49 Euro für alle Politiker bundesweit, Berufsverkehr ausgenommen. Dann hätte ein Mann nicht umweltschädlich mit dem Auto aufs Rollfeld des Frankfurter Flughafens fahren müssen, um mal mit Bundeskanzler Olaf Scholz zu kuscheln. Und wer keinen Volksvertreter zum Umarmen aufspüren kann, sollte für sein Ticket wenigstens ein Stück Filz erhalten. Dann hat er was zum Streicheln und fühlt sich schon fast wie in der Politik.
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