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Der Frisörbesuch ist unantastbar

stevakrebs

Potpourri Februar 2021


Der Februar hat die Erlösung gebracht! Na gut, die Pandemie ist noch da und manch Scharmützel der Weltpolitik. Aber das wichtigste Problem wurde durch eine wegweisende Entscheidung im Februar gelöst: Frisöre dürfen ab März wieder öffnen.


Viele Bürger hatten sich bereits gefragt: Was ist nur mit mir los? Warum vermisse ich weder Kultur noch Bildung noch Kollegen, aber bin zu allem bereit für einen Frisörtermin? Dann aber schaffte der große Philosoph Markus Söder Klarheit: Eine anständige Frisur ist eine „Frage der Würde“. Höchste Zeit also, dass ins Grundgesetz aufgenommen wird: „Der Frisörbesuch des Menschen ist unantastbar.“


Schließlich macht erst die geordnete Haartracht den Menschen zu dem, was er ist – und verschafft ihm eine Sonderstellung im Universum. Hat doch die Sonde Perseverance auf dem Mars nicht die geringsten Spuren von frisiertem Leben entdeckt.


Die Verzottelung dagegen hat politisch fatale Auswirkungen. So stehen immer mehr Menschen die Haare zu Berge, wenn sie über Impfchaos und Vordrängler lesen. Und wenn sehr viel Haarmasse vorhanden ist, hat die Empörung noch mehr Volumen. Donald Trump, der im Impeachment-Verfahren freigesprochen wurde, ist dafür das beste Beispiel.


Immerhin gibt es für das Empörungsproblem hier zu Lande einen nachgefärbten Lösungsansatz. Mit einem „Ministerium für Zusammenhalt“ wollen die Grünen die gesellschaftlichen Gruppen versöhnen. Ein „Ministerium für Humor“ könnte mit einem Untersuchungsausschuss mal klären, ob das ein Scherz sein sollte. Allerdings wäre ein „Ministerium für Frisurenhalt“ noch näher am Puls der Zeit – und der ideale Posten für Ursula von der Leyen. Denn als EU-Kommissionspräsidentin erlebt sie viel Gegenwind. Ihre Frisur sitzt aber trotzdem.


Möglicherweise sollte zur straffen Organisation der Frisörtermine ein Kamm-Sonderkommando gegründet werden – abgekürzt KSK. Muss doch die bisher so bezeichnete Elitetruppe ihr Image aufpolieren. Nach Extremismusvorwürfen kam jetzt noch heraus, dass die Soldaten entwendete Munition anonym in einer Art „Babyklappe“ abgeben durften. Vermuteter Hintergedanke: Wenn der Feind erfährt, wie knallhart die Bundeswehr durchgreift, lacht er sich tot.


Aber um darauf zu warten, bleibt keine Zeit. Deutschland muss zum Würdesalon, bevor die dritte Welle der Pandemie die Haare schlimmer verhunzt als jede Dauerwelle. Kluge Bürger gründen am besten mit dem Coiffeur ihres Vertrauens schnell einen gemeinsamen Haushalt, damit sie der nächste Lockdown nicht wieder trennen kann. Denn das könnte den Erfolg bringen, den sich manche dereinst vom Impfen erhofften: Deutschland schneidet endlich mal gut ab.

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