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Amerika, du tatterst besser

 Pias Potpourri vom Juli 2024



Früher mussten Medien in nachrichtenarmer Zeit auf entlaufene Tiere zurückgreifen. Doch in diesem Juli brauchte es keinen bemühten Sommerloch-Füller. Sorgte doch eine Serie aus den USA für allerbeste Unterhaltung.

Die erste Folge war zugegeben etwas albern. Der US-Präsident folgte Goethes Motto „Amerika, du hast es besser.“ Verstand aber wohl irrtümlich: „Amerika, du tatterst besser.“ Denn auch nach dem TV-Duell verwechselte er ausländische Politiker. Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus hätte den kleinen Fauxpas auf dem Nato-Gipfel vielleicht lässig aufgefangen mit „Putin oder Selenskyj – Hauptsache Polen“. Aber das kann eben nicht jeder.

Einige Rettungsversuche folgten. Joe Biden rief in Sendungen an, um zu zeigen, dass er noch fit ist – eine Art Weißer-Haus-Notruf´für den betagten Polit-Senior. Er müsse eben nur früh ins Bett, hieß es. Das wäre praktikabel gewesen, hätte man die ganze Welt auf US-Zeit umgestellt. Denn China und Russland handeln bisweilen sogar in der Mittagsruhe – ohnehin ein Missstand.

Dann aber folgte ein unverhoffter Plot-Twist: das Attentat auf Donald Trump. Diese Serienfolge hatte allerdings dramaturgische Brüche. Das Attentat selbst trug eher die Regie-Handschrift von Oliver Stone (siehe Film „JFK“). Dass alle Trump-Anhänger plötzlich Ohrpflaster hatten, war aber eine klare Hommage an Monty Python – gab es doch eine ähnliche Szene im kollektiven Heben von jeweils einer Sandale im Film „Das Leben des Brian“.

Die nächsten Serienteile drehten sich um Abrücken der Demokraten und Geldspender von Biden – bis er den Weg freimachte für Kamala Harris. Zweifellos Stoff für ein Musical! Gesungen werden müsste Harris dann von Taylor Swift, die sofort US-Präsidentin werden könnte, würde sie durch ihre Fans nicht Erdbeben auslösen. Falls es nur Beben sind... Verschwörungstheoretiker merken vermutlich, dass im Monat ihrer „Eras-Tour“ weltweit Computer ausfielen. Vermutlich war „Error“ gemeint.

Natürlich fragt sich der geneigte Zuschauer, wie es in den USA nun weitergeht. Taucht ähnlich wie bei „Dallas“ der tote John F. Kennedy bei Harris unter der Dusche auf? Wird Big Spender George Clooney am Ende Präsident, weil er sich für Notfälle bei „Emergency Room“ qualifiziert hat? Alles scheint möglich.

Deutschland jedenfalls, so viel steht fest, sieht dagegen blass aus. Olaf Scholz verwechselte sich selbst zwar mit einem erfolgreichen Kanzler, ist aber ansonsten geistesgegenwärtig. Denn er fährt nur in den Urlaub, statt aus der Regierung zu entlaufen. Weil er allzu gut weiß: Ihn würde weder im Sommer- noch im Haushaltsloch irgendjemand suchen.

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