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Kein Fahrverbot für Elefanten


Pias Potpourri vom April 2024


Der Frühling ist da, die Natur erwacht – stampft und trötet? So könnte es bald aussehen. Denn Deutschland ist auf dem Weg zum Elefantenreservat.

So will Botswanas Präsident Deutschland 20 000 Dickhäuter schenken, die hier frei herumlaufen sollen – aus Protest dagegen, dass Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Einfuhr von Jagdtrophäen verbieten will. Erstaunlich, dass Bayern-Dompteur Markus Söder nicht auf eine ähnliche Idee gekommen ist. Er hätte genauso gut damit drohen können, Berlin 20 000 Lederhosen-Träger zu schenken, die  frei herumsaufen sollen – aus Protest gegen die Cannabis-Freigabe. Aber stattdessen beschränkte er sich auf das Küssen von Plüschpandas in China, das gerade gar nicht im Trend liegt.

Die Elefanten dagegen könnten Deutschland tatsächlich retten. Die rasche Ausbildung zum Kampfelefanten vorausgesetzt, könnten einige Dickhäuter bei der Mission „Hannibalskyj“ in die Ukraine geschickt werden. Das erspart die Reparatur von Panzern. Und wer auf Elefanten reitet, könnte die von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) angedrohten Fahrverbote umgehen. Schließlich ist der Dickhäuter recht emissionsarm und schafft sich, wenn er sich auf Autos setzt, seine Parkplätze selbst.

Elefanten können zudem heikle diplomatische Missionen in Porzellanläden begleiten. Das würde passen, denn Diplomatie wird immer schwieriger. Nachdem der Iran auch noch Israel angriff, ist der Modus Krisenherd gar nicht mehr auszustellen und Nahost ganz eindeutig Zunahost.

Wie gut, dass sich in solchen Zeiten wenigstens einer sich aufs Wesentliche konzentriert: Bundeskanzler Olaf Scholz präsentiert sich jetzt auf Tiktok und Whatsapp. Nicht tanzend, wie er selbst verspricht, aber dafür mit Sprachnachrichten. Oder wie die Mitteilung angesichts seiner mitreißenden Rhetorik vielleicht künftig heißt: Schlafnachrichten.

Dabei beherzt der Regierungschef ganz intuitiv, was britische Rechtspopulisten erst lernen müssen. Der Chef der Partei Reform UK ermahnte seine Anhänger, sich nicht mehr zu betrinken und dann etwas zu posten. Allerdings räumte er ein: „Ehrlich gesagt hat jede Partei ihren Anteil an Volltrotteln und Idioten.“ Und an welcher symbolischen Polit-Tränke versammeln sich diese? Sehr gern bei der Elefantenrunde.

Diese könnte, um zu viel sinnloses Trompeten zu vermeiden, nach der nächsten Wahl mit echten Elefanten bestritten werden. Bis die Lieferung aus Botswana eintrifft, müssen aber viele Deutsche weiterhin aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Und das klappt auch schon erstaunlich gut.

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